Da ich so ziemlich alles auf meiner Anlage selber baue, benötige ich dazu natürlich auch das passende Equipment.
Einen meiner liebsten Helfer möchte ich Ihnen heute hier vorstellen, den K40-China-Laser.
Im Vergleich zu den anderen, deutschen Produkten, erscheint dieser Laser zwar recht „billig“, jedoch ist er mit einigen wenigen Verbesserungen sehr gut zu gebrauchen.
Das erste, was ich bei meinem Laser machen musste, war die Justierung des Spiegelsystems,
denn nach dem Auspacken, Aufbauen und Anschließen musste ich schon bei dem ersten Test geknickt feststellen, dass der Laserstrahl gar nicht erst an seinem eigentlichen Arbeits- bzw.
Brennpunkt ankommt, sondern irgendwo in die Botanik geschossen wird (was ja gar nicht mal so ungefährlich ist, wenn man mal darüber nachdenkt).
Diese Justierung ist am einfachsten, wenn man sich das klassische Klebeband zum Abkleben bei Lackierarbeiten nimmt und es auf den Spiegel klebt, der in direkter Nachfolge zu dem sitzt,
den man justieren möchte.
ACHTUNG: Beim Aufkleben des Klebebands immer darauf achten, dass die Maschine abgeschaltet ist, da man mit den Händen sonst im direkten Weg des Laserstrahls ist.
Dann schaltet man den Laser ein und drückt einmal kurz den Testbutton, der im Bedienpaneel eingebaut ist. Anhand des Lochs in dem Klebeband kann man nun erkennen,
in welche Richtung der Spiegel geneigt werden muss. Dieser Schritt wird so oft wiederholt, bis der Laserstrahl genau mittig auf den nachfolgenden Spiegel trifft.
Dies sollte an beiden Anschlägen der Achsen ausgetestet werden. Wenn alles passt, kann man sich nun den nächsten Spiegel vornehmen.
So lange, bis alles justiert ist und der Laserstrahl in allen Ecken der Arbeitsfläche verfügbar ist.
Dann könnte man den Laser ja eigentlich schon sofort einsetzen, wäre da nicht noch das Problem mit der Software…
Häufig steht bei der Kaufbeschreibung des Lasers dabei, dass die Steuerungssoftware mit im Paket ist. Dies stimmt jedoch nur zum Teil, da die mitgelieferte Software zumeist nur ein Plug-in
für CorelDraw, einem kostenpflichtigen Zeichenprogramm ist.
Da hat man nun schon so viel Geld für eine schöne Maschine ausgegeben und kann sie nicht nutzen. Dies war zunächst der Grund, warum mein K40-Laser erst mal
eine knappe Woche nur in der Ecke stand, bis ich endlich eine Lösung für dieses Problem fand.
K40-Whisperer! Eine tolle und dazu noch kostenfreie Software, die ich heute nicht mehr missen möchte.
Mithilfe dieser Software lässt sich der Laser problemlos ansteuern und kann (unter anderem) mit SVG und DXF Dateien gefüttert werden.
Der K40-Whisperer benötigt zum laufen nur zusätzlich die Grafiksoftware Inkscape, welche jedoch auch völlig kostenlos ist.
Nach der Installation und Einrichtung der Software konnte ich es natürlich nicht lassen gleich die ersten Versuche zu starten, welche natürlich erst mal nüchtern ausfielen.
Wenn ich mich noch recht erinnere, sind meine ersten Teststücke (Fotokarton) bei dem ersten Versuch komplett verkohlt und unbrauchbar gewesen.
Dies lag einmal daran, dass die Stärke des Lasers viel zu hoch gewählt war und aber auch daran, dass das zu bearbeitende Werkstück außerhalb des Fokus der Laserstrahls lag.
Ja!
Fokus!
Man kann es fast nicht glauben, aber es muss ständig die Höhe des Werkstücks beachtet werden, da dieses, wenn es nicht in der richtigen Entfernung zur Linse sitzt,
nicht richtig bearbeitet wird.
Bei mir haben sich ca. XX mm als Abstand immer gut bewährt.
Ist jedoch einmal alles eingestellt, so kann man den Laser (fast) problemlos nutzen.
Und ja, nur fast problemlos, da, auch wenn das Teilchen so schön funktioniert, immer große Sicherheitslücken bestehen bleiben. Dazu gehört beispielsweise die fehlende Erdung
der verschiedenen Blechteile des Lasers, sowie der unzureichende Schutz vor reflektierten Strahlen durch die „Schutz“-Scheibe.
Somit sollten also vor der Inbetriebnahme des Lasergravierers noch einige Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen werden.
Alles in allem kann ich aber den K40-Laser nur empfehlen, da dieser, mit entsprechender Einarbeitungszeit, ein sehr schöner Wegbegleiter für Modellbauer ist.
(Bilder folgen)
© 2020 by Thorben Alexander Herting